Lehrplan 21: Gesundheitsthemen sind gut verankert
Mar. 2014Indulgence and risk
Stellungnahme zum Lehrplan 21 Aus der Sicht der Gesundheitsförderung ist der Lehrplan 21 ein gelungenes und zeitgemässes Werk, das die Gesundheitskompetenzen stärkt.
Im Projekt Lehrplan 21 erarbeitet erstmals die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz derzeit einen harmonisierten Volksschul-Lehrplan für die 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone. Der Lehrplan 21 ist Ende Juni 2013 in Konsultation gegangen. Diese wurde Ende 2013 abgeschlossen. Das Bundesamt für Gesundheit wurde auch zur Konsultation eingeladen.
Wichtiger Fokus: Handlungskompetenz
Schon in den bestehenden 21 deutschsprachigen Lehrplänen der Schweiz hat die Gesundheit einen hohen Stellenwert. Der Lehrplan 21 stellt in dieser Hinsicht aber nochmals einen bedeutenden Fortschritt dar. Grundsätzlich neu am Lehrplan 21 ist die Kompetenzorientierung. Es soll nicht mehr nur Wissen vermittelt, sondern auch sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche mit dem Abschluss der obligatorischen Schule in der Lage sind, ihr Wissen in Handlungen umzusetzen. Dies ist für die Erhöhung der Gesundheitskompetenz der Schweizer Bevölkerung von grosser Bedeutung.
Modernes Lehr- und Lernverständnis
Der Lehrplan 21 bildet ein modernes Lehr- und Lernverständnis ab. Besonders begrüssenswert sind die einleitenden Kapitel, die die Schule als Lebens- und Lernraum einführen. So wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Kinder einen grossen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen. Die ganze Schule ist ein Ort des sozialen Lernens. Nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch in den Gängen, auf dem Pausenplatz und in der Mensa lernen Kinder Zusammenarbeit, Verantwortung, Wertschätzung und vieles mehr.
Viele Schnittstellen zur Gesundheit
Der Lehrplan 21 ist in Bezug auf die meisten Gesundheitsthemen richtig und aktuell. Er eignet sich auch dazu, Gesundheitskompetenzen aufzubauen. Viele gesundheitsrelevante Kompetenzen sind in den überfachlichen Kompetenzen wie Selbstreflexion, Selbstständigkeit, Eigenständigkeit, Kooperations- und Konfliktfähigkeit enthalten. An diesen arbeiten Schülerinnen und Schüler während ihrer ganzen Schulzeit.
Im Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) ist Gesundheit explizit als Thema enthalten. Hier geht es unter anderem um den Umgang mit den eigenen Ressourcen, um die Mitverantwortung für seine eigene Gesundheit, um Essgewohnheiten, um den Umgang mit Lebensmitteln oder um den Aufbau des Körpers. Für ältere Schülerinnen und Schüler sind Themen wie Körperfunktionen, Konsumgewohnheiten, Gemeinschaft oder Beziehungen vorgesehen. Auch an anderen Stellen des Lehrplans 21 wie etwa beim Sport, den Medien oder Informations- und Kommunikationstechnologien bestehen Schnittstellen zu Gesundheitsfragen.
Wichtig ist, dass die Einführung des Lehrplans sorgfältig vorbereitet und genügend Zeit und Ressourcen dafür eingeplant werden.
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Dagmar Costantini, Bundesamt für Gesundheit, dagmar.costantini@bag.admin.ch